Um die vielen gleichnamigen Familien voneinander zu unterscheiden, sind schon seit sehr langer Zeit Dorfnamen gebräuchlich, die von Generation auf Generation vererbt wurden. Sie werden von den Dorfbewohnern im mündlichen Verkehr (früher auch in den Gemeindeakten) bis auf den heutigen Tag verwendet, denn sie sind als Volksgut fest in der Bevölkerung verwurzelt. Die Abwanderung junger Leute in neuerer Zeit und die Zuwanderung infolge reger Bautätigkeit hatten ihre Auswirkungen auf die Dorfnamen. Die neu ins Dorf Zugezogenen und auch die Kinder werden heute kaum mehr mit Dorfnamen benannt.
Wir wollen hier nicht auf die Entstehung und die Bedeutung der einzelnen Dorfnamen eingehen, sondern diese vielmehr als „Inventar“ aufnehmen. Die Vornamen werden fast durchwegs in der volkstümlichen Form und meistens mit der Endsilbe „i“ angewendet:
- Jakob – Joggi, Schaggi, Köbi, Jokeb, Joggeli
- Felix – Feilix, Lix
- Emil – Myl, Myli, Myggel
- Karl – Kari, Karli
- Albert – Albi, Bärt
- Hermann – Männi
- Erwin – Wyn, Wyni
- Georg – Schorsch
- David und Theophil – Fygg
- Arthur – Turi
- Eduard – Edi
usf.
Jüngere und kleinere Leute werden vielfach in der Verkleinerungsform angeredet wie Pauli, Karli, Peterli.
Die Hofbesitzer tragen meistens den Namen ihres Hofes: dr Luftmatt-Kari, dr Rosacher-Sämi, dr Cholmättler.
Bewohner bestimmter Häuser werden nach ihrem Wohnort benannt:
- s Rank-Emili
- s Dygmatt-Hanni
- dr Dochele-Hugi
- s Höfli-Nelly
- dr Chilchberg-Frid
- dr Hintermatt-Ärnscht
- dr Hübel-Paul, s Bach-Bärti (am Dorfbach wohnend!).
Ältere Ehefrauen und Witwen werden etwa mit den Endsilben „ne“ oder „ene“ nach dem Dorfnamen des Mannes benannt: d Spiesse-Hansjakobene, d Fritze-Hansene, d Schmid-Joggene.
Einzelene Handwerker und Amtsinhaber werden nach Ihrer Tätigkeit bezeichnet: dr Pfarrer, dr Poschthalter, dr Schuemacher, dr Tannewirt, d Hebamm, dr Gmeinipreesi. Durch Pensionierung oder Aufgabe einer Tätigkeit tritt oft die Bezeichnung „dr neu“ oder „dr alt“ auf.
Als Ziefner Besonderheit sei festgehalten: 1959 hiessen fünf Einwohner Fritz Rudin. Durch die Dorfnamen wurden sie wie folgt unterschieden: dr Syrache-Fritz, dr Acheele-Fritz, dr jung Acheele-Fritz, dr Rötle-Fritz und dr Theodore-Fritz. Der 1971 verstorbene „Buser-Hans“ hiess Hans Recher, ebenso sein Sohn. S „Peter-Hanse“ haben den Geschlechtsnamen Tschopp, der im normalen Sprachgebrauch aber im Dorf nie verwendet wird.
Die Dorfnamen kann man in folgende Gruppen einteilen:
Die Dorfnamen wurden im Jahre 1959 durch Franz Stohler aufgenommen.